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Verdunstung von Niederschlagswässern als neuer Ansatz zur Klimawandelanpassung

Mit dem Bau der Anlage wurde von der Firma Ludzay bereits im Jahr 2015 begonnen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch den Fachbereich Umwelt und Grün der Stadt Bottrop und die Projektgruppe K.RUB des Geografischen Institut der Ruhr-Universität Bochum sowie die Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages begannen im Jahr 2016 und dauert drei Jahre an.

Die Bilderreihe verdeutlicht die Entwicklung der Vegetation auf der Verdunstungsanlage sowie die baulichen Weiterentwicklungen.

Bild 1: Die Verdunstungsanlage im März 2015.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Aufschüttung der Wälle zum Bau der Hochbeete. Noch ist die Anlage gänzlich ohne Bewuchs, doch dies soll sich schnell ändern.

Bild 2: Der Feuerlöschteich im März 2015.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Auch der Feuerlöschteich sieht zu Beginn des Projekts noch nicht so aus, als wäre er wichtiger Bestandteil eines Projekts zur Klimaanpassung.

Bild 3: Der Feuerlöschteich im Oktober 2015.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Am Ende des Sommers hat zumindest die Natur wieder Einzug gefunden. Schon bald müssen sich die Wege zum Auslesen der Messgeräte freigeschnitten werden. Das Versuchsgelände ist nicht öffentlich zugänglich, die Vegetation kann sich entsprechend frei ausbreiten.

Bild 4: Die Verdunstungsanlage im April 2016.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Bereits ein Jahr später sind auch die Wälle und Beete bewachsen. Auf dem Bild zu erkennen sind außerdem die Bewässerungsschläuche sowie erste Messgeräte, in diesem Fall ein so genannter Tinytag Datenlogger in der rechten Bildhälfte, welcher Temperatur und Feuchte misst.

Bild 5: Die Verdunstungsanlage im September 2016.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Bild 6: Schilfbewuchs im September 2016.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Während der Sommermonate nimmt der Bewuchs beinahe täglich zu. Inzwischen ist auch Schilf zu finden, das sich dank des permanent angestauten Wassers planmäßig ausbreitet.

Bild 7: Die Verdunstungsanlage im Juli 2017.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Nachdem die Vegetation in den Wintermonaten stets deutlich abnimmt, steht sie im Sommer wieder in voller Blüte. Die Wälle sind zwischen den hochgewachsenen Pflanzen inzwischen kaum noch zu erkennen. Neu hinzugekommen ist des Weiteren eine Klimastation der Ruhr-Universität Bochum. Auf dem Foto zu sehen ist der 10 Meter hohe Mast in der Mitte des Bildes.

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Bild 8 und 9: Um Referenzwerte für ein Becken zu erhalten, in dem kein Wasser unerwünscht versickern kann, wurde Anfang Mai 2018 ein zusätzliches Referenzbecken am Rand des großen Verdunstungsbeckens gebaut. Das Referenzbecken ist mit Teichfolie ausgelegt und wurde mit Schilfpflanzen bestückt. Die Wasserzufuhr wird über einen Schwimmerschalter im Becken geregelt. Sobald der Wasserstand unter einen bestimmten Pegel sinkt, löst dieser aus und Wasser aus einem Wassertank fließt nach. Die Wassermengen werden über zwei Wasseruhren die vor und nach dem Wassertank installiert werden erfasst.

Bild 10: Die Verdunstungsanlage im Mai 2018.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Die Schläuche zur Bewässerung der Beete werden inzwischen auf Holzpfählen durch die Anlage geführt, um sie zu erhöhen und somit bei notwendigen Grünschnittarbeiten nicht zu beschädigen. Zudem ist eine gleichmäßigere Verteilung des Wassers sichergestellt, da die Wasserleitungen nicht mehr überwuchert werden und die Öffnungen verstopfen.

Bild 11: Die Verdunstungsanlage im September 2018.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Ein Rekordsommer liegt hinter der Anlage: Hitze ohne Ende, kein Regen in Sicht! Doch das wasserbedürftige Schilf konnte dank des zwischengespeicherten Regenwassers über den Sommer hinweg erhalten bleiben. Die Wasserzufuhr musste jedoch gedrosselt werden.

Bild 12: Der Feuerlöschteich im Oktober 2018.  Eigenes Foto | © Thomas Müller

Allerspätestens in diesem Sommer hat sich bewahrheitet, dass ein ausreichend großer Zwischenspeicher für anfallendes Regenwasser zur zeitverzögerten Bewässerung der Anlage dringend notwendig ist. Und selbst mit Feuerlöschteich wird das Wasser nach der langen Trockenheit, die bis in den Oktober reicht inzwischen beinahe knapp. Auf der Teichfolie zu sehen sind Rückstände, die den ehemals maximalen Wasserstand erkennen lassen. Zum Ende des Sommers lag der Wasserstand im Teich nur noch bei 30 cm.

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Bild 13: Die Verdunstungsanlage im November 2018. Eigenes Foto | © Henrike Abromeit

Die tiefstehende Sonne am Nachmittag verrät: Winter is coming! Die Verdunstungsanlage fällt über die kalten Monate in einen Winterschlaf. Das Pflanzenwachstum ist eingestellt, die Bewässerungstechnik wird abgeschaltet, um Frostschäden zu vermeiden.

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Bild 14: Der Feuerlöschteich im Februar 2019. Eigenes Foto | © Thomas Müller

Während die Verdunstungsfläche über die Wintermonate ruhte, stieg der Wasserpegel im Feuerlöschteich stetig an. Nach den Erfahrungen im letzten Jahr soll noch mehr Wasser gespeichert werden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass entsprechend viel Regen fällt.

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Bild 15: Die Verdunstungsanlage im Februar 2019. Eigenes Foto | © Thomas Müller

Kahlschlag auf der Verdunstungsfläche. Um das Pflanzenwachstum im Frühjahr 2019 anzuregen und dem Schilf die Möglichkeit zu geben, sich weiter auszubreiten, wurde die Anlage beinahe komplett gemäht.

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Bild 16, 17 und 18: Die Verdunstungsanlage im März, April und Mai. Eigene Fotos | © Thomas Müller und Henrike Abromeit

Der Bewuchs auf der Anlage entwickelt sich mit steigenden Temperaturen und zunehmendem Sonnenschein prächtig. Seit März ist die Bewässerung wieder in Betrieb, um dem Schilf einen nassen Untergrund zu verschaffen.

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Bild 19: Die Verdunstungsanlage im Juni 2019. Eigenes Foto | © Henrike Abromeit

Auf dem Foto ist zu erkennen, dass sich der Bewuchs der beiden nebeneinanderliegenden Beete unterschiedlich entwickelt hat. Rechts vom Wall hat sich das Schilf weiter ausgebreitet und insbesondere im vorderen Bereich des Beetes beinahe alle anderen Pflanzen verdrängt. Im linken Beet wachsen feuchtigkeitsliebende Stauden und Gräser.

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Bild 20 und 21: Die Verdunstungsanlage im Juli 2019. Eigene Fotos | © Henrike Abromeit und Thomas Müller

Es summt und brummt mitten im Gewerbegebiet Gohrweide. Zwar ist angestrebt, einen möglichst großen Schilfbestand zu erhalten, um die Verdunstungsrate er erhöhen, jedoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch die Beetseite ohne Schilf seine Vorzüge hat. Die blühenden Pflanzen locken eine Vielzahl von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Libellen und sonstigen Insekten an. Außerdem wurden bereits Eidechsen sowie die Hinterlassenschaften von Hasen und Füchsen entdeckt.

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Bild 22: Die Verdunstungsanlage im August 2019. | © Thomas Müller
Die Anlage muss erneut einem Extremsommer standhalten. Im Juli kratzten die Temperaturen an der 40° C-Marke, Regen fällt kaum. Die Wasserzufuhr muss auf ein Minimum gedrosselt werden, sodass die Pflanzen nicht vertrocknen aber gleichzeitig sicherstellt ist, dass das gesammelte Regenwasser im Feuerlöschteich bis zum Herbst ausreicht.

Projektpartner

Projektleitung:

Stadt Bottrop
Fachbereich Umwelt und Grün
Thomas Müller
Tel.: 02041 703732
E-Mail: thomas.mueller@bottrop.de


Ruhr-Universität Bochum
Dr. Monika Steinrücke
Geographisches Institut
Tel.: 0234/32-23318
E-Mail: monika.buerger@rub.de